Jennifer Walshe

Jennifer Walshe, geboren 1974 in Dublin, Irland, ist Komponistin und improvisierende Vokalistin, die sich auf extreme Gesangstechniken und Musik-Theater-Inszenierungen spezialisiert hat, aber auch als bildende Künstlerin ausstellt.

Sie ist beeinflusst von experimenteller amerikanischer Musik, jedoch auch durch Helmut Lachenmann und dessen Musique concrète instrumentale, die bei Walshe eine unorthodoxe und extreme Stimmen- und Instrumentenbehandlung mit sich brachte. Mit Stimme, Spielzeugsounds, Live- und elektronischen Klängen entwickelt Jennifer Walshe ihre Stücke. Dazu zählen dadaistische Klangpoesie, Noten, die auf den Sternkonstellationen über Dublin basieren, dunkle und schmucklose Reflexionen über das Cowboyleben und eine tour de force durch Hunderte von Popsongs. Darüber hinaus arbeitet sie auch als Bildende und Performance Künstlerin. Die oftmals stark expressiven Werke von Jennifer Walshe sind zwischen Improvisation, komponierter Musik und Performance-Kunst angesiedelt und leben vor allem von ihrer erfrischender Experimentalität.
Orte und Länder
Walshe begann zwar mit dem Trompeten-Spiel, schrieb sich jedoch bald im Fach Komposition an der Royal Scottish Academy of Music in ihrer Geburtsstadt ein. Nach ihren dortigen Studien bei Kevin Volans und John Maxwell Geddes zog sie 1997 nach Chicago, um an der Northwestern University bei Amnon Wolman und Michael Pisaro ihr Studium fortzusetzen. Besonders der Unterricht bei Wolman, der Walshe zum improvisatorischen und unorthodoxen Einsatz ihrer Stimme ermutigte und führte, sollte sie besonders prägen. Durch zwei Stipendien gelangte Walshe nach Deutschland: 2003 verbrachte sie an der Akademie Schloss Solitude, 2004 erhielt sie ein DAAD Stipendium, das sie nach Berlin führte. Es folgte New York. Heute lebt sie in London, wo ist sie Chair of Research an der Brunel University ist.

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