RYBN
Am 6. Mai 2010, gegen 14:40 Uhr fiel der Dow-Jones-Index in weniger als zwanzig Minuten um 900 Punkte. Die Verluste beliefen sich auf eine Billion US-Dollar. Nach diesem Vorfall wurden alle Transaktionen, die an diesem Tag zwischen 14:40 und 15:00 Uhr getätigt worden waren, für ungültig erklärt. Grund für den plötzlichen Kurseinbruch, der als „Flash Crash“ bezeichnet wird, waren Rechenfehler der automatischen Handelssysteme, der sogenannten Trading-Roboter, die automatisch großvolumige Geschäfte abwickeln.
Trotz seiner Virtualität eröffnet der Vorfall einen Einblick in die Architektur der Finanzmärkte, deren Dimension und Geschwindigkeit jedes menschliche Maß übersteigen. Roboter feuern in Sekundenschnelle tausende Aufträge ab und überfluten in einer „Quote Stuffing“ genannten Strategie den Markt mit Millionen falscher Informationen, die das wahre Ziel der Geschäfte verschleiern.
Den Trend zu komplexen automatisierten Handelssystemen an den heutigen Börsen kommentieren RYBN.ORG durch Entwicklung eines eigenen Trading-Roboters für Anlage- und Spekulationsgeschäfte. Das autonome Programm kann über einen Online-Broker-Aufträge platzieren, Aktien kaufen und verkaufen. Ein internes algorithmisch arbeitendes System trifft die Handelsentscheidungen, die aber auch durch externe, arbiträre Parameter beeinflusst werden können.
In Flashcrash übersetzt das Französische Kollektiv RYBN durch ihre selbst entwickelte Open Source Software die Algorithmen und Funktionsweisen des Flashcrash in eine feinmaschige und deftige Soundperformance.
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