Ulrich Krieger

Ulrich Krieger, geboren 1962 in Freiburg, lebte und arbeitete 1983-2007 in Berlin und ist seit Sommer 2007 Dozent für Komposition an der CalArts, Kalifornien.
Er hat sich sowohl einen Namen als Saxophonist in der zeitgenössisch-komponierten und der frei improvisierten Szene gemacht, als auch als Komponist von Elektronischer Musik und Kammermusik. In letzter Zeit kümmert er sich wieder verstärkt um seine seit längerer Zeit brachliegende alte Leidenschaft: den zerfransten experimentellen Rändern der zeitgenössischen Popkultur. Über Jahre hinweg entwickelte er einen eigenen Ansatz Saxophon zu spielen, den er als „akustische Elektronik“ bezeichnet. Dabei sind ein differenzierter Umgang mit subtilen Geräuschklängen, Mehrklängen und reinen und mikrotonalen Stimmungen zentrale Punkte. Weiterhin nehmen spezielle von ihm entwickelte Mikrophonierungstechniken des Saxophons eine bedeutende Rolle – bis hin zu kontrollierten Rückkopplungen.
Kompositorisch bewegen sich seine Werke zwischen „reiner Stimmung“, stillen Stücken im Grenzbereich von Geräusch und Ton („Instrumentale Elektronik“), die oft auch eine differenzierte Mikrophonierung verlangen und Werken im Grenzbereich von Rock und Noise Musik. U.a. schrieb er Werke für: Soldier String Quartet, oh-ton ensemble, Ensemble United Berlin, KontraTrio, zeitkratzer, Ensemble Experimente, Seth Josel, intersax, Text of Light. Darüber hinaus arrangierte und rekonstruierte er Werke von Lou Reed (Metal Machine Music), Merzbow, Throbbing Gristle, Terry Riley, Henry Cowell und anderen für klassisches Kammerensemble. Er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien. U.a.: Kompositionsstipendien der „Kunststiftung Baden-Württemberg“, der „Villa Aurora“, des Deutschen Studienzentrum Venedig e.V., der Akademie der Künste Berlin, des „Meet-the-Composer“ Forum, New York, des DAAD, der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik, und diverse andere. Er lebte lange in New York und war jeweils für mehrere Monate „Composer-in-Residence“ in Los Angeles, Rom, Venedig und Bologna.