Brunhild Ferrari & Christoph Heemann „Stürmische Ruhe“
Sonntag / 18 h
6. November 2022
Loft
Wissmannstr. 30, Köln
12 € / 10 € ermaßigt
Die reiheM präsentiert ein ungewöhnliches Duo der ambienten experimentellen Musik: Christoph Heemann und Brunhild Ferrari.
Brunhild Ferrari und Christoph Heemann entstammen unterschiedlichen Generationen, leben in unterschiedlichen Ländern, sind jedoch beide in Aachen geboren und dort in einer musikalisch geprägten Umgebung aufgewachsen. Schon früh kamen sie in Berührung mit Avantgarde- und Geräuschmusik, die sie auch fortan beschäftigen sollte. Nach einer Begegnung im Jahr 2007 planten und erarbeiteten sie dann von 2011–2014 in Luc Ferraris Pariser Studio Atelier Post-Billig die elektroakustische Komposition „Stürmische Ruhe“.
Brunhild Ferrari beschreibt „Stürmische Ruhe“ als ein Aufeinandertreffen völlig gegensätzlicher Klangwelten. Das Ergebnis ist eine Verbindung zwischen Beinahe-Gewalt und einer gewissen versöhnenden Harmonie. In ihrer Arbeit verwenden sie den konkreten Naturklang auf eine freie, poetische Art, die außerhalb der strengen Regeln der dokumentarischen „Field recordings“ liegt. Diese Art des Kinos für die Ohren (cinema pour l’oreille), die Ferrari und Heemann konstruieren, suggeriert keine lineare Erzählung oder Dokumentation, sondern einen organischen Fluss aus Überblendungen und abrupten Schnitten, einen frei assoziativen Traum, in dem Naturklänge wie Wind und Wasser mystische Charakteristiken annehmen.
An diesem Abend werden Brunhild Ferrari und Christoph Heemann ihre gemeinsame Arbeit vorstellen und jeweils weitere Solo-Werke präsentieren.
Christoph Heemann arbeitet seit Jahrzehnten in vielen Bereichen der ungewöhnlichen Musik. Zuerst von Aachen aus mit seiner Formation H.N.A.S. und dem DOM Label, das als eine der Keimzellen des deutschen Postindustrial bezeichnet werden kann, später zusammen mit Größen wie Merzbow, Organum, Nurse With Wound, Andrew Chalk (Mirror), Timo van Lujik (In Camera) Jim O’Rourke und Edwad Ka-Spel (Legendary Pink Dots). Seine musikalische Bandbreite reicht von krautigen und psychedelischen Experimenten bis hin zu imaginären elektroakustischen Soundtracks.
Brunhild Ferrari hat mit Pierre Schaeffer kollaboriert, als Übersetzerin und Hörspiel- und Radioproduzentin für France Culture und den deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk gearbeitet. Seit Luc Ferraris Tod 2005 leitet sie sein Archiv, hat die „Association PRESQUE RIEN“ gegründet und den “Prix PRESQUE RIEN“ ins Leben gerufen. In den letzten Jahren erschienen Tonträger mit Jim O’Rourke und Christoph Heemann.
reiheM wird veranstaltet von Mark e.V.
