Jeugdbrand/Andreas O. Hirsch

Donnerstag / 20:30 h
14. Dezember 2023
Loft, Wissmannstr. 30, Köln

Jeugdbrand (Dennis Tyfus und Jeroen Stevens)

Theatralische Performance und schräg-exzentrische Musik vom belgischen Duo Jeugdbrand, bestehend aus Dennis Tyfus und Jeroen Stevens. Etwas für Fans von Ghédalia Tazartès. Wer sich ein wenig in der belgischen Experimentalmusikszene umgesehen hat, sollte Dennis Tyfus schon einmal begegnet sein. Der einflussreiche Illustrator mit Sitz in Antwerpen leitet Ultra Eczema, das legendäre Label, das Werke von Künstlern wie Hair Police, Chris Corsano, Bill Orcutt und Ignatz & De Stervende Honden, neben vielen anderen, veröffentlicht hat. Jede dieser LPs ist mit einem herausragenden Albumcover geschmückt und verrät Tyfus’ sehr eigenen Sinn für Humor und seine prägnanten ästhetischen Vorlieben. Mit dem Duo-Projekt Jeugdbrand wendet sich Tyfus mit ähnlicher Entschlossenheit und Mentalität der eigenen Musik zu, indem er aufgeschnappte Gespräche, alltägliche Phrasen und Gesänge stimmlich zerlegt, zerstückelt, wiederholt und neu kontextualisiert, mit Klavierspiel kombiniert, allerdings bevorzugt in Hinblick auf eine willkommene Sinnentleerung; nichts, das irgendwie noch kohärenten Gedanken ähnelt, sondern eher auf reine Emotion zielt. Musikalisch wird er dabei vom Perkussionisten Jeroen  Stevens begleitet, dessen dramatische Klangpassagen aus Trommeln, Konzertglocken, Orgeln und weiteren Klangerzeugern, oftmals intensiv, dabei aber ebenso erstaunlich minimal sind.

www.edicoescn.bandcamp.com/album/siamese-dream-team

Andreas O. Hirsch: Sardines en promo

Mit Palmwedel und Effekten im Gepäck begibt sich Hirsch auf den Weg, einem vielversprechenden Angebot zu folgen. Andreas O. Hirsch ist Musiker, Bildender Künstler und Bricoleur. Zu seinen musikalischen Entwicklungen zählt der Elektrifizierte Palmwedel, ein modifiziertes und mit Kontaktmikrofonen versehenes Palmblatt, oder auch das Carbophon, eine Fortführung der afrikanischen Kalimba. Live verbindet Hirsch seine Klangerzeuger mit Sampling und Effekten und schafft so einen Raum zwischen experimenteller Elektronik und elektroakustischer Musik mit einem Hang zu Fluxus, archaischen Elementen und eskapistischen Ausflügen. Zusammen mit Patricia Koellges betreibt Andreas O. Hirsch das Label makiphon.

www.hirschonhirsch.com

www.makiphon.de