Samstag / 17 h (pünktlich) / Einlass 16 h
5. Juli 2025
LOFT Wissmannstr. 30, Köln
Eintritt: 14/7,— EUR
5 Stunden Musik nonstop
9 Solomusiker*innen und 1 Duo
Mit:
17:00 — Michael Peters
(guitar): Minimalism/Glitch
17:30 — Michael Frank
The Absurd Loops (guitar, vocals): Experimental/Song
18:00 — Leander Reininghaus
Hydrascapes (synth): Fluid/Drone/Minimalist
18:30 — Raimund Gitsels
Gee and the Plastic Strings (violin): Ambient/Song/Noise
19:00 — Julia Kotowski
Beltership: Electroacoustic Sound Sculptures
19:30 — Juan Carrizo (AR)
dada (guitar): Progressive/Ambient
20:00 — Emmanuel Reveneau (F)
The Fumid Strain Retroactive Project (custom software, gramophone): Concrete Jazz
20:30 — David Tristram (USA)
Ancient Sponge (electronics, computer visuals): Ambient/Minimalism
21:00 — Nelly Lavergne (F)
Nellyla (vocals, keyb, perc): French Song/Electro-Pop/Organic
21:30 — Bernd Keul & Maurits Boreel (NL)
online grouplooping (bass/violin)
Live-Videoprojektionen: David Tristram
Programm: Michael Peters/Michael Frank
Bereits zum vierten Mal (nach 2008, 2011 und 2013) findet das internationale LiveLooping-Festival in Köln statt. Mit Hilfe von digitalen LiveLooping-Geräten können Musikerinnen ein paar Sekunden oder Minuten ihrer live gespielten Musik aufnehmen, diese sofort als Schleife (Loop) wiedergeben, dabei auch noch gleichzeitig weiter aufnehmen, so dass immer komplexere Schichten von Klängen entstehen. LiveLooping-Solomusiker*innen können sich auf diese Weise in Echtzeit selbst vervielfältigen; dabei gibt es keine stilistischen Begrenzungen: viele Arten von Musik können mit Hilfe von LiveLooping aufgeführt werden, vom Folksong über Ambient, Rock und Jazz bis zur Avantgarde-Klangforschung.
17:00
Michael Peters ist ein Gitarrist aus Köln (er lebt jetzt östlich von Köln auf dem Land, in der Nähe des Ortes, an dem Karlheinz Stockhausen den größten Teil seines Lebens verbrachte). Sein musikalisches Schaffen bewegt sich größtenteils abseits des Mainstreams und lässt sich nur schwer kategorisieren (das WIRE-Magazin hat zwei seiner Alben in der Rubrik „Outer Limits“ besprochen). Der größte Teil von Michaels Gitarrenspiel basiert auf Improvisation und wird in der Regel durch elektronische Effekte, Midi und Livelooping-Techniken erweitert, manchmal unter Verwendung der klassischen „Frippertronics“-Methode, die auf Tape Delay basiert. Seine Solowerke beinhalten Ambient-/Experimental-Gitarrenmusik, aber auch Klangcollagen, algorithmische Musik und Field Recordings. Er hat in Punkbands, Ambient-Projekten, Avant-Rock-Bands und offenen Improvisationsgruppen gespielt.
www.michaelpeters.de
17:30
Michael Frank spielt seit 1971 Gitarre und gründete 1984 die Band The Absurd. Seit 1997 beschäftigt er sich mit den Möglichkeiten digitaler Loop-Pedale bei Improvisation und Komposition – als Solist oder im
Gruppenkontext. Dabei entstehen Songstrukturen, dissonante Klangfelder oder sphärische Glissandoflächen. Gelegentlich singt Michael Frank dazu.
www.theabsurd.de
18:00
Leander Reininghaus: Der Berliner Komponist und Multiinstrumentalist erfüllte sich in seinen 60ern einen Kindheitstraum: Er kaufte sich einen Hardware-Synthesizer. Nachdem er tief in die Eingeweide des neuen Geräts eingetaucht war, stellte er nicht ohne Überraschung fest: Das Ding kann loopen. Jetzt ist er bereit, seine neue fluid-drone-minimalistische Performance auf dem Kölner Loopfestival zu präsentieren, nur mit dem Synthesizer, ohne Pedale oder Apps.
leanderreininghaus.bandcamp.com
18:30
Raimund Gitsels – Gee and the Plastic Strings: Seit seinem siebten Lebensjahr klassisch ausgebildet, lernte Raimund Gitsels bald, seine Geige mit Tonabnehmern, Effektpedalen und einem Gitarrenverstärker zu bearbeiten. Einige Zeit später pendelte er zwischen Sinfonieorchestern, Punk-, Pop- und Progressiv-Rock-Bands. Neben seiner Tätigkeit als Geigenlehrer spielt Raimund derzeit mit dem E-Geigen-Ensemble „Violet Quartet“, der Industrial Fake Jazz Band „Octafish“ und dem Ambient Electro Duo „MA:RA“. Mit seinem Geigen-Live-Looping-Solo „Gee and the Plastic Strings“ kombiniert er eine Vielzahl von elektrischen Geigenklängen mit loop-phrasierten Songstrukturen und freier noisiger Ambience.
www.geeandtheplasticstrings.de
19:00
Julia Kotowski: Beltership erforscht elektroakustische Klanglandschaften in Performances, die den Zuhörer über den Rand der Erdanziehungskraft hinaus tragen. Der Gerätepark besteht größtenteils aus selbstgebauten Instrumenten Geräuschboxen und seltsamen Saiteninstrumenten aus Schrott, der meist auf den Straßen Berlins gefunden wurde – die mit Mikrofonen und Piezoelementen ausgestattet sind und dann durch Effekte und Loop-Maschinen gefüttert werden. Der Prozess und das Ziel, ihn sichtbar zu machen, stehen immer im Mittelpunkt: sowohl bei der Erstellung der Klangskulpturen als auch bei den improvisierten Live-Performances. Beltership ist auf einer bescheidenen, offenen Erkundungsmission und lädt das Publikum ein, mitzukommen. Noch in den Anfängen, doch letztlich vielleicht, um kühn dorthin zu gehen, wo noch niemand zuvor gewesen ist. Mal ein weiter, meditativer Raum, mal ein entropischer Abstieg in den Lärm, dann wieder musikalische Strukturen in Rhythmus und Melodie kurz auftauchen lassend, bevor sie sich wieder auflösen. Beltership versucht, subtile erzählerische Bögen in den vielschichtigen Loopsphären zu finden, die sie erschafft.
juliakotowski.de/bltrshp/
19:30
Juan Carrizo ist ein Gitarrist, Komponist und Live-Looping-Künstler aus Patagonien, Argentinien. Seine Musik bewegt sich in einem breiten Spektrum von Genres – von Metal bis Fusion und von Progressive Rock bis zu experimentellen Klanglandschaften. Seine Herangehensweise kombiniert Improvisation mit Live-Technologie und schafft so immersive und dynamische Atmosphären. „dada“ ist Juan Carrizos Live-Looping-Projekt, bei dem er die Interaktion zwischen mit Gitarreneffekten überlagerten Klängen und Echtzeit-Visualisierungen erforscht. Durch eine organische Konstruktion von Loops verschmilzt er elektronische Texturen mit Elementen des Progressive Rock. Jede Performance ist einzigartig und verbindet Improvisationen mit suggestiven Strukturen und einer immersiven audiovisuellen Erfahrung.
www.juancarrizo.com
20:00
Emmanuel Reveneau: Das „Fumid strain retroactive project“ ist ein Avatar des „Daisy-chain repetitive project“, selbst ein Avatar des „Stupid brain iterative project“, selbst ein Avatar des „Mucid vain hypoactive project“, selbst ein Avatar des „Funky game performative project“, selbst ein Avatar des „Lucid brain integrative project“ … Die Musik konzentriert sich auf Improvisation und Echtzeit-Orchestrierung unter Verwendung einer Grundausstattung an Instrumenten, die alle aus der Vergangenheit stammen, sowie eines Grammophons. Erreicht wird dies durch den Einsatz einer hausgemachten Software namens NOundo, die mit rückwirkenden Prozessen gesättigt ist. Man kann es konkreten Jazz nennen.
thelucidbrain.bandcamp.com/
20:30
David Tristram ist Musiker und Videokünstler und lebt in Santa Cruz, Kalifornien. David Tristram macht seit vielen Jahren Videoperformances für das Y2K International Live Looping Festival und andere Festivals, wobei er eigene Software und Instrumente verwendet. Sein Ensemble für improvisierte elektronische Ambient-Musik Autumnal Rune tritt regelmäßig auf, und er veröffentlicht Musik als Ancient Sponge. David arbeitet international und hat mit Herbie Hancock, Graham Nash und The Grateful Dead
zusammengearbeitet.
www.tristram.com
21:00
Nellyla spielt mit Worten – ihren eigenen und denen von anderen. Mit ihrem unverzichtbaren Looper, Percussion, Keyboard und Ukulele, den Füßen auf dem Boden und dem Herz in der Blüte webt sie Poesie aus der Spontaneität des Alltags – eine spielerische Herausforderung an das Gewöhnliche. Ihre Lieder sind luftig, wortreich und strukturiert und bewegen sich sanft vom zutiefst Persönlichen zum universell Gemeinsamen.
linktr.ee/nellylamusic
21:30
Bernd Keul & Maurits Boreel
Bernd Keul (Kölner Bassist, Theatermusik-Komponist und Weltmusiker) und Maurits Boreel (Violinist und Musiktechnologie-Entwickler aus den Niederlanden) machen Livelooping zusammen (also: Grouplooping) – synchronisiert übers Internet oder live im gleichen Raum.
www.youtube.com/@berndkeul
Was ist LiveLooping? Mit Hilfe von digitalen LiveLooping-Geräten können Musikerinnen ein paar Sekunden oder Minuten ihrer live gespielten Musik aufnehmen, diese sofort als Schleife (Loop) wiedergeben, dabei auch noch gleichzeitig weiter aufnehmen, so dass immer komplexere Schichten von Klängen entstehen. LiveLooping-Solomusikerinnen können sich auf diese Weise in Echtzeit selbst vervielfältigen; dabei gibt es keine stilistischen Begrenzungen: viele Arten von Musik können mit Hilfe von LiveLooping aufgeführt werden, vom Folksong über Ambient, Rock und Jazz bis zur Avantgarde-Klangforschung. Im Juli 1963 fand das erste LiveLooping-Konzert der Welt statt: der amerikanische Minimalist Terry Riley benutzte bei einem Konzert in Paris zwei Tonbandmaschinen, um den Live-Klang des Chet-Baker-Ensembles zu vervielfältigen. Heute ist LiveLooping eine von vielen Musikerinnen benutzte Technik, ständig kommen neue Loop-Geräte und entsprechende Softwareprodukte auf den Markt. Seit 2000 organisiert Rick Walker in jedem Jahr mehrtägige internationale LiveLooping-Festivals in Kalifornien, auf denen Dutzende von Musikerinnen ausschließlich Musik spielen, in der LiveLooping das zentrale stilistische Element darstellt. Ähnliche, kleinere Festivals gibt es in vielen amerikanischen und europäischen Städten; drei internationale LiveLooping-Festivals haben bisher in Köln stattgefunden (2008 und 2011 jeweils im Kölner LOFT und 2013 in der Alten Feuerwache).