16. März 2010 / Dienstag /20 h
Alte Feuerwache / Köln
Eintritt: 10/ 7 EUR
Musik von Michael Veltman
mit Videos von Mathias Max Herrmann
außerdem Musik von Friedrich Jaecker und Morton Feldman
Ensemble TRA I TEMPI
Nicole Ferrein Stimme
Evelin Degen Flöte
Joachim Striepens Klarinette
Christiane Veltman Viola
Felicia Meric Violoncello
Philipp Kronbichler Klavier
Carlos Tarcha Schlagzeug
Michael Veltman Leitung
PROGRAMM:
Michael Veltman
song-crave
für eine singende Cellistin
Michael Veltman
unmöglich jedoch zu sagen: seine Liebe ist tief, aber niedrig
für Klavier, Bassflöte (auch Große Flöte), Viola, Violoncello, Bassklarinette und Kleine Trommel
Michael Veltman
Weiss
für Stimme, Flöte, Klarinette, Viola, Klavier und Schlagzeug
Friedrich Jaecker
ohne Titel (Cy Twombly)
für Bassflöte, Klavier und Violoncello
Morton Feldman
Piano Piece (to Philipp Guston)
Morton Feldman
Durations IV
für Violine, Violoncello und Vibraphon
Viele der Kompositionen von Michael Veltman kreisen um den Punkt des Verschwindens. Das Erklingen eines Akkordes ist die Errungenschaft, sich gegen das Schweigen behauptet zu haben. Die Existenz eines Tones verweist auf sein Fehlen. Im Konzert KLANG_GESICHTE trifft diese Musik auf Bilder, die in ähnlicher Weise aus dem Dunkeln aufsteigen, bevor sie sich, grobkörnig, wieder auflösen. Es ist eine Konfrontation, denn wie unterschiedlich Musik und Film funktionieren, wird deutlich, wenn man ihre Reproduktionsmöglichkeiten betrachtet. Ein akustisches Signal kann auf einem analogen Datenträger gespeichert und wieder abgespielt werden. Das bewegte Bild lässt sich nicht analog, sondern nur mit Hilfe eines Tricks aufzeichnen und wiedergeben. Nur durch das Zerhacken der Bewegung in Einzelbilder, durch eine optische Täuschung lässt sich die Datenflut in den Griff bekommen. Das Zerlegen der Bewegung in Intervalle ist das Thema in den Filmen von Mathias Max Herrmann. Mit defekten Super8-Kameras aufgenommene Einzelbildsequenzen lenken den Blick auf die Lücke, das Dunkel zwischen den belichteten Bereichen. Die Einzelbilder erscheinen nicht als scharfe Momentaufnahmen, sie sprengen den Bildrahmen, verschwimmen und zersetzen die Grenze zwischen hell und dunkel. Es sind Standbilder, in denen der Moment als verdichtete Zeit erscheint und sich dennoch nicht einfangen lässt, flüchtig bleibt. Wie die Musik, die nur ist, indem sie vergeht.
reiheM wird veranstaltet von Mark e.V. und gefördert vom Kulturamt der Stadt Köln und gefördert durch den Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen.