Samstag / 19 h (Einlass 18:30 h)
4. Oktober 2025
Kölnischer Kunstverein (Riphahn Saal)
Hahnenstr. 6, Köln
Eintritt: 15/10 EUR
Anschließend Künstlergespräch mit Julia Scher
„Radical Democracy“ ist ein neues Projekt von James Hoff und Ben Kudler. In Echtzeit hackt das Duo Überwachungs-kameras aus aller Welt und nutzt die dabei gewonnenen GPS-Daten, um Oszillatoren zu steuern und Samples auszulösen. So entsteht ein generativer „Soundtrack“, der die Live-Bilder, aus denen er hervorgeht, zugleich kommentiert – GPS wie Überwachung werden dabei als künstlerische Werkzeuge erfahrbar, jenseits ihrer militärischen, kommerziellen und privaten Nutzung. Der in New York lebende Künstler James Hoff untersucht, wie Technologien, Medien und Daten unsere soziale und politische Welt formen und entwickelt neue Wege, diese Werkzeuge kreativ einzusetzen. Aus der Noise-Szene stammt Ben Kudler. Er ist Künstler, Informatiker und Professor für Geisteswissenschaften in New York. In seiner Arbeit beschäftigt er sich vor allem mit Klang – von improvisierter elektronischer Musik über Audio-Installationen bis hin zu Sprach- und Textsynthese. Im Anschluss an die Performance lädt Julia Scher das Duo zum Gespräch (in englischer Sprache). Die US-amerikanische Künstlerin und Professorin untersucht seit über 30 Jahren Videoüberwachung als gesellschaftliches und technologisches Phänomen, sowohl in Performances als auch in Video- und Installationsarbeiten.
Ben Kudler ist Künstler, Informatiker und Professor für Geisteswissenschaften in New York. In seiner Arbeit beschäftigt er sich vor allem mit Klang – von improvisierter elektronischer Musik über Audio-Installationen bis hin zu Sprach- und Textsynthese. Er stammt aus der Noise-Szene und wirkte in den inzwischen geschlossenen, aber einflussreichen Kunsträumen The Bank und Tarantula Hill in Baltimore. Kudler studierte Informatik und entwickelte am Hampshire College ein eigenes Studienfach mit den Schwerpunkten Musik und literarische Sachprosa. Er lehrt, forscht und performt unter anderem an der New School for Social Research, an der NYU, der UCLA, am Goldsmiths College in London, beim Eyebeam Art + Technology Center und im Performance Space von e-flux.
James Hoff ist Künstler in New York. Er untersucht, wie Technologien, Medien und Daten unsere soziale und politische Welt formen, und entwickelt neue Wege, diese Werkzeuge kreativ einzusetzen. Für seine Arbeiten nutzt Hoff unter anderem Computer-Viren, Datensignale, Ohrwürmer, Funklöcher und gehacktes Google Maps als Ausgangspunkte für visuelle, audio- und multimedia-basierte Projekte. Seine jüngste Veröffentlichung Shadows Lifted from Invisible Hands erschien 2024 bei Shelter Press.
Seine Werke wurden international ausgestellt und aufgeführt, unter anderem bei Artists Space, Bergen Kunsthall, dem Carpenter Center for the Visual Arts an der Harvard University, dem Contemporary Arts Center in New Orleans, dem Centre d’Art Contemporain in Genf, dem Hessel Museum of Art, ICA London, The Kitchen, Kunsthall Oslo, dem Königlichen Theater La Monnaie, MassMOCA, MoMA/PS1, dem Museum of Contemporary Art in Denver sowie im Onassis Cultural Center.
Julia Scher (*1954, Hollywood) ist Künstlerin und Professorin. Seit über 30 Jahren untersucht sie Videoüberwachung als gesellschaftliches und technologisches Phänomen, sowohl in Performances als auch in Video- und Installationsarbeiten. Scher war die erste, die in den USA „Surveillance Studies“ lehrte, und erhielt zahlreiche Stipendien, darunter das Guggenheim Fellowship für Installation Art. Ihre Arbeiten wurden international gezeigt und prägen die Debatte über Überwachung und öffentliche wie private Räume. Von 2006 bis 2021 hatte sie eine Professur für Multimedia/Performance an der Kunsthochschule für Medien Köln inne.